5 Fragen an… Marita Orbegoso Alvarez und MigraUp!
In der Reihe 5 Fragen an… wollen wir kurz unsere Kooperationspartner:innen vorstellen und wie diese mit der Stadtbibliothek Pankow zusammenarbeiten.
Dieses Mal: Marita Orbegoso Alvarez und MigraUp!
Wenn du an Bibliothek denkst, was kommt dir als erstes in den Kopf?
Kinder, Familien, Sprache, interkultureller Austausch, Vielfalt, Bücher, Medien, aber auch kulturelle Angebote für ein allgemeines Publikum oder einfach ein Arbeitsplatzangebot.
Wie würdest du die Vision von MigraUp! zusammenfassen?
Durch das von mir geleitete Projekt MigraUp! konnte ich viele meiner Ideen umsetzen. Dennoch würde ich mir mehr Open spaces wünschen, die den Austausch und interessante und innovative gemeinsame Projekte, die durch eine Zusammenarbeit zwischen Migrantinnen-Selbstorganisationen (MSO) und Bibliotheken entwickelt werden können, unterstützen. Außerdem könnte dadurch kommuniziert werden, welche Erwartungen, Wünsche und Grenzen beide Akteure haben und in die Zusammenarbeit einbringen können, um institutionalisierte und nachhaltige Prozesse zu entwickeln. Ich will dabei eine Vernetzung zwischen Migrantinnenorganisationen und Bibliotheken herstellen und so Brücken zwischen diesen Organisationen bauen.
In welchen Projekten kooperiert ihr mit der Stadtbibliothek Pankow?
Im Rahmen das Tandemprojektes Migra Up! koordiniere ich verschiedene gemeinsame Aktionen, wie z.B. den bilingualen Märchentag, der seit 2016 in Zusammenarbeit zwischen MSOs und der Bibliothek organisiert wird, aber auch Fachgespräche und einen generellen Austausch mit der Bibliothek. Auch in lokalen Projekten arbeite ich insbesondere zu Beginn eines Projekts mit den Bibliotheken zusammen. Danach arbeiten die Projekte oder Organisationen ohne unsere Hilfe selbstständig weiter.
Was wünscht du dir für deinen Bezirk in Zukunft?
Eine Institutionalisierung der Kollaborationsmaßnahmen der MSOs mit den Bibliotheken. Zugang zu Räumen und Finanzmitteln in Kulturabteilungen für die Zivilgesellschaft, insbesondere für zivilgesellschaftliche Gruppen mit Migrationsgeschichte. Dazu würde ich mir noch bessere Möglichkeiten zum kulturellen Austausch mit Nachbar:innen im Bezirk wünschen.
Hast Du für unsere Blog-Leser:innen einen Freizeit-Tipp für Pankow? Zum Beispiel dein Lieblingsort?
Allgemein die Vielfalt in Pankow. Es gibt viele kleine Ecken von Kultur, Gastronomie und Familie.
Viele MSOs kennen kleine Restaurants oder Imbisse mit einer Power-Story Ich erinnere mich zum Beispiel an das Empanadería La Criolla, jetzt in der Marienburgerstraße. Es wird von einer guten Freundin geleitet, die ursprünglich aus Argentinien stammt und Expertin für chinesische Studien ist. Nach der Geburt ihres Kindes änderten sich ihre Prioritäten. Sie beschäftigte sich mehr mit Ernährung und einer positiven Integration in Deutschland. Die Rückkehr zu Empanadas ist jetzt ihr Mittel des Lebensunterhalts und eine gute Möglichkeit, ihre Kultur nach Berlin zu transportieren.
Guidetours von proKiez, um die Migrant:inneninitiativen/Vereine im Ort zu erleben. Eine Kombination aus Geschichten, kulturellen Angeboten und Menschen.
Andere Kulturkonzepte:
- Ein Lichtstrahl e.V., ein Sozialbuchladen, geführt von Milena Abramian aus Georgien in der Immanuelkirchstr. 20 – 10405 Berlin
- La escalera, eine Initiative / Buchladen /Treffpunkt mit alten spanischsprachigen Büchern mit mehr als 5000 Titeln, geführt von Germán Restrepo aus Kolumbien in der Kopenhagener Str. 73 – 10437 Berlin.
- Mundo Azul, ein internationaler Buchladen mit einer Spezialisierung auf Kinderbücher in der Choriner Str. 49 – 10435 Berlin