Virginia Woolf
Triggerwarnung: Psychische Probleme & Suizid
Virginia Woolf, geboren am 25. Januar 1882 in eine wohlhabende Familie Intellektueller, wurde durch ihr Essay „A Room of One’s Own – dt. Ein eigenes Zimmer oder ein Zimmer für sich allein“ zur Kultfigur der neuen Frauenbewegung des jungen 20. Jahrhunderts.
Ihr Leben und Wirken war jedoch geprägt von einer Kindheit in der viktorianischen „Hölle“. Traumata, ausgelöst durch die eigene Familie und den daraus resultierenden psychischen Problemen, machten ihr Zeit ihres Lebens zu schaffen. Ihren ersten Zusammenbruch erleidet sie nach dem Tod ihrer Mutter, es sollten weitere folgen.
Trotz dem Kampf in ihrem Inneren schafft sie es, zu einer der bedeutendsten Schriftsteller:innen, Kritiker:innen und modernen Feminist:innen des 20. Jahrhunderts zu werden.
Ebenso fasziniert sie auch durch ihre melancholische Schönheit und ihre düster-romantische Aura.
„A Room of One’s Own“ gehört heute noch zu den meist rezipierten Texten der Frauenbewegung und zeigt auf sehr klare und eindrucksvolle Weise, wie man die Thesen des Feminismus und der Geschlechterdifferenz mit Thesen der Literaturgeschichte und Poetik vereinen kann.
Woolfs detaillierte und genaue Beschreibung der Benachteiligung oder sogar Exklusion von Frauen im universitären Bereich machte die Notwendigkeit akademischer Frauen- und Geschlechterforschung deutlich und schuf so einen Nachwert.
Neben „A Room of One’s Own“ zählt auch der Roman „Orlando – Eine Biografie“ zu Woolfs literarischem Werk.
„Orlando“ ist eine literarische Liebeserklärung an ihre Freundin Vita Sackville-West.
Der Roman umspannt mehrere Jahrhunderte. Virginia Woolfs „spielerische“, heitere Seite findet in Orlando ein Zuhause.
Orlandos Wunsch ewig jung und schön zu bleiben, wird ähnlich wie bei Wildes Dorian Gray, sein Schicksal bestimmen.
Im Laufe des Romans wird der junge und attraktive Junggeselle Orlando zur Frau.
Mit ihrem Spiel der Geschlechter protestiert Virginia Woolf in ihrem Werk gegen den biologischen Zwang, entweder als Mann oder Frau geboren zu werden.
Einen Einblick in das „Spiel“ mit den Geschlechtern bietet die gleichnamige Verfilmung aus dem Jahr 1992.
Die Figur Orlando wird von der schottischen Schauspielerin Tilda Swinton verkörpert. Ihre Androgynie schafft es den nicht-binären Orlando geschickt und mit Leichtigkeit darzustellen. Swintons Orlando spielt mit den Reizen des Maskulinen und Femininen.
Trotz aller Erfolge war ihr Leben immer wieder von Depressionen und Nervenzusammenbrüchen überschattet. Ihre Probleme wurden so schlimm, dass die 59-jährige Virgina Woolf keinen Ausweg sah. Am 28. März 1941 beendete Sie im Fluss Ouse bei Rodnell in der Nähe von Lewes, East Sussex ihr Leben durch Freitod.
Doch ihr Freitod sollte nicht gleichzeitig das Ende ihrer Geschichte sein, denn auch heute noch wird Virginia Woolf von Vielen verehrt und innig gelesen. Versuchen Sie es doch auch einmal. Sie werden es nicht bereuen!